Laut einer Umfrage des Zukunftsinstituts im Auftrag von Siemens wollen 57 % der Bundesbürger lieber eine schöne Küche als ein tolles Auto. Und das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Diesen Hype bemerken auch die Hersteller von Küchenmöbeln und Elektrogeräten, die seit einigen Jahren Rekorde einholen, was unter anderem auch den hohen Zuwächsen im Haus-und Wohnungsbau infolge der niedrigen Zinsen zu verdanken ist.
Die Deutschen sind im Renovierungsfieber und dabei steht oft die Küche im Fokus. Diese wird zur offenen Wohnküche und ist der Mittelpunkt der gesamten Wohnung. Dabei achten die Kunden zunehmend auf Qualität und Design, daher geht der Trend eindeutig zu höherpreisigen Küchen. Mittlerweile kostet jede siebte der 1,3 Millionen verkauften Küchen mindestens 10.000 Euro. Vor zehn Jahren war der Anteil der teuren verkauften Küchen gerade mal halb so hoch wie heute. Grund für diese Entwicklung ist, dass die Käufer auf mehr Komfort achten. Sie wollen Lackfronten, grifflose Schränke, Induktionsherde, selbstreinigende Öfen, besonders leise Geschirrspüler und energieeffiziente Kühlschränke der Kategorie A+++. Die Küche wird dadurch schicker und wohnlicher.
Nur noch jede zweite Küche wird mit einem Standardkochfeld ausgeliefert, bei den anderen Käufern muss es ein Induktionsherd sein. Besonders beliebt: freie Kochflächen, bei denen man an jeder beliebigen Stelle Töpfe und Pfannen aufstellen kann. Die Geschirrspüler dürfen kaum noch Geräusche von sich geben, dass diese aber mehr als das Doppelte kosten, scheint den Käufern egal zu sein. Es wundert also nicht, dass Elektrogeräte im vergangenen Jahr beim Umsatz deutlich zulegen konnten.
Auch in den kommenden Jahren wird sich der Trend zu teuren Küchen halten. Der Bedarf ist dabei ebenso vorhanden. Nach Schätzungen der AMK (Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche) gibt es in den 40 Millionen deutschen Haushalten allein zehn Millionen Küchen, die älter als 15 Jahre sind. So wird auch 2014 ein erfolgreiches Jahr für den Küchenmarkt werden.