Eine der Stärken der deutschen Wirtschaft ist die gute Mischung aus großen Industrie-Unternehmen und den vielen kleinen und mittelständischen Firmen, die zum Teil auch international erfolgreich aktiv sind.
Im Zuge des technischen Fortschritts hat sich die Beschäftigtenzahl im verarbeitenden Gewerbe zwar seit den 90er Jahren erheblich reduziert, aber mit der Anzahl von rund 5,2 Millionen Mitarbeitern im Jahr 2012 wird die enorme gesamtwirtschaftliche Bedeutung deutlich. Der erwirtschaftete Umsatz der rund 22.000 Firmen im verarbeitenden Gewerbe betrug 2012 über 1,6 Billionen Euro, was einen Anteil am gesamten Bruttowertschöpfungsprozess von 22,6 Prozent für das Jahr 2011 ausmacht. Damit liegt die deutsche Wirtschaft weit über dem EU-Durchschnitt von 15,6 Prozent. Der industrielle Sektor hat sich umso mehr bewährt, als dass im Zuge der Globalisierung Produktivitätssteigerungen und Strukturanpassungen notwendig waren, um der enormen Wettbewerbskonkurrenz gerecht zu werden.
Der relativ hohe Anteil, den forschungsintensive Produkte oder hochqualifizierte Dienstleistungen im Wertschöpfungsprozess einnehmen, prägt insbesondere die technologieorientierten Bereiche, wie zum Beispiel den Fahrzeugbau, die chemische Industrie, die Elektrotechnik und den Maschinenbau. Aber auch in der Medizin- und Messtechnik hat die deutsche Wirtschaft in der Zwischenzeit enorm aufgeholt. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass das verarbeitende Gewerbe einen großen Anteil am gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufkommen zu verantworten hat. Ein weiterer großer Fortschritt konnte in den neuen Bundesländern in Bezug auf die Reindustrialisierung erreicht werden. Fortschrittliche Produktionsbedingungen (mehr Informationen z.B. unter http://www.transprotec.de/), industrielle Verflechtungen und regional eng strukturierte Lieferketten zeichnen insbesondere die Industrie im Raum Jena, Magdeburg, Chemnitz und Dresden aus. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern können insbesondere von der Windenergietechnik und dem Anlagen- und Maschinenbau profitieren.
Der hohe Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung zeichnet die deutsche Wirtschaft im EU-Maßstab aus. Zur Stabilität trägt auch die optimale Mischung aus Industrie-Konzernen und kleinen sowie mittelständischen Firmen aus, was sich insbesondere in den zurückliegenden Krisenjahren positiv bemerkbar gemacht hat. Einen weiteren stimulierenden Effekt stellt die fortschreitende und erfolgreiche Reindustrialisierung der neuen Bundesländer dar.
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