Meeresrauschen, salzige Luft und Möwengejammer sind Assoziation, die beim Anblick von Reetdächern geweckt werden. Sie sind in erster Linie an den Küsten zu finden und haben in Regionen wie Rügen, Dänemark, Schweden oder Nordfriesland eine lange Tradition. Doch immer wieder finden sich Reetdächer auch in anderen Regionen Deutschlands, wo sie zunächst als Exoten anmuten, aber durchaus eine lohnenswerte Alternative zum herkömmlichen Dach darstellen.
Reetdächer –eine lohnenswerte Alternative? Richtig! Im Gegensatz zu Stroh, was zunächst viele Betrachter vermuten, ist das Schilfrohr, welches für Reetdächer verwendet wird, sehr schwer entflammbar. Zudem ist das Reet sehr elastisch, trag- und widerstandsfähig – alles Eigenschaften, die eine Verarbeitung des Materials sehr einfach machen. Der wichtigste Faktor jedoch, um auf ein Reetdach zurückzugreifen, ist die Dämmung. Im Sommer sind die Häuser angenehm kühl, weil die Sonnenstrahlung vom Reetdach reflektiert wird, im Winter hingegen wirkt das Dach als Wärmespeicher. Bei der richtigen Pflege können die Dächer problemlos 30 bis 40 überstehen, wo nur in seltenen Fällen Ausbesserungsarbeiten notwendig sind.
Reet wird in den meisten Fällen in 35 Zentimeter dicken Schicht auf dem Dach befestigt. Entweder nagelt man das Reet auf das Dach oder befestigt es mit Hilfe eines Endlos-Drahtes. Eher selten wird es auf das Dach geschraubt. Wichtig für die Befestigung sind der richtige Neigungswinkel, damit das Wasser optimal ablaufen kann, sowie das richtige Material. Junges Reet ist weniger resistent und zersetzt sich schneller.
Bei einer richtigen Beratung und Ausführung kommt man lange in den Genuss von Reet-Dächern.
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